Mexiko: América – Toluca (7:2)

Das Verschwinden der Teufel

In Begleitung eines Toluqueños machte sich ein Achspunkt am Sonntag auf um das Spitzenduell zwischen América und Toluca in der WM-Final-Stätte von 1970 und 1986 zu beobachten.

Die Anreise per Auto gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet, die Hose wollte aufgrund des Gürtelverbotes in den heimischen Stadien nicht so recht am Körper bleiben und ein übreifriger Polizist erkannte den „Wuzzel“-Tabak lange nicht als solchen an, kein Einlass in den Sektor der favorisierten Gäste.

Alles andere als ein gelungener Beginn.

Die Atmosphäre in einem sehr gut gefüllten Stadion war prächtig. Den Anhängern der „Diablos Rojos“ aus Toluca verging allerdings schon in der ersten Halbzeit, trotz günstigem Bier und Eintrittspreisen von 50 Pesos (3€), die gute Stimmung. Der polarisierende Ligakrösus ist unter dem ehemaligen U20 Coach der Mexikaner, José de Jesus Ramirez wiedererstarkt. 5:0 nach 45 Minuten durch Tore von Pavel Pardo, Enrique Esqueda, zweimal Salvador Cabañas und ein Eigentor von Martín Romagnoli, unglaublich, es schmerzt noch immer das Herz eines jeden Toluca-Sympathisanten, als Höchststrafe darf die Tatsache gesehen werden sich das Drama unmittelbar neben der „Porra“ von América einverleibt zu haben.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Mannschaft aus dem benachbarten Toluca noch einmal alles versuchte um zumindest eine Ergebniskorrektur zu erreichen. Dies gelang auch in er 69. und 73. Minute, als die Chorizerros aus Toluca 2 Tore verbuchten. Kapitale Fehler des teuflischen Schlussmannes Hernan Cristante sowie dessen Hintermannschaft ermöglichten den Adlern des verhassten Hauptstadt Klubs noch 2 Treffer. Die historische 7:2 Niederlage war somit besiegelt.

Da konnte selbst der erste Sieg von Meister Pumas am Nachmittag gegen Aufsteiger Querétaro nichts an der schlechten Stimmung ändern.

Als Axxa-Viola Scout wundert man sich über die Kaderpolitik für das vorentscheidende WM Qualifikationsspiel am Samstag in San José, Costa Rica. Der mexikanische Teamchef Javier „El Vasco“ Aguirre verzichtet neben América Kapitän Pavel Pardo auch auf den Kapitän Tolucas, Antonio Naelson „Sinha“, der Edeltechniker mit brasilianischen Wurzeln findet unverständlicherweise beim Ex-Coach von Atletico Madrid kein Beachtung. Nery Castillo der mittlerweile bei Dnepr Dnepropetrovsk spielt, weil er sich bei Shaktar Donezk nicht durchsetzte, darf hingegen wiedereinmal für die Selección auflaufen. Und im Falle einer Niederlage kann er ja dann den Journalisten erklären, dass sie so gar nichts vom Fussball verstehen, sie deshalb in diesem unterentwickelten Land leben und arbeiten, während er am alten Kontinent viel Geld verdient. Der gemeine Mexikaner wirds ihm mit standing ovations honorieren.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich „El Tri“ trotzdem durchsetzt und so die Chance auf eine Direktqualifikation wahrt.

 

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