Hauptsache Winterkönig, Hauptsache Winterpause

Ein 5:1 gegen St. Georgen zum Herbstausklang

Kuchl sei Dank gab es beim letzten Spiel des Jahres trotz der zuletzt bescheidenen Leistungen und Resultate noch etwas zu feiern. Der Herbstmeister verlor zuhause überraschend gegen Köstendorf mit 1:2, die Austria konnte sich also zumindest mit einem Punkt schon zum Winterkönig krönen. Doch so richtige Feierstimmung wollte an einem eigentlich wunderbaren Herbstnachmittag nicht aufkommen. Das ganze erinnerte eher – dem Wochenende entsprechend – an eine Allerheiligenzusammenkunft. Die Mannschaft tat in den ersten Minuten das ihrige dazu, dass sich da jemand die Winterkrone sichern wollte, war nicht zu bemerken.

Aber vielleicht lag den Spielern ja noch das gemeinsame Frühstück zwecks Teambuilding schwer im Magen. Jedenfalls schoss die Verteidigung bereits in der Anfangsphase wieder einmal einen Bock. Bruno Rintye hatte keine Mühe in der 11. Minute ins leere Tor zur St. Georgener Führung zu vollenden. Herzliche Gratulation weniger zum Tor, sondern vielmehr zum kessen Haarschnitt, Prädikat besonders flott. Eine Erwähnung verdient an dieser Stelle auch die St. Georgener Nummer 14, Bernhard Dürager, der frisch aus den 80ern einem Ufo gleich in Maxglan landete. Ob die sehenswerten Frisuren oder das doch verdaute Frühstück die Austrianer aufweckte, werden wir wohl nie erfahren, jedenfalls ließ sich die Mannschaft dann doch zu runden zehn Minuten Fußballspielen hinreißen.

Bei einem dankbaren Gegner wie St. Georgen resultiert das gleich in drei Toren, nicht auszumalen was möglich wäre, würde man so einen Gegner konsequent 90 Minuten unter Druck setzen. Eventuell mehr solche Szenen wie in besagten zehn Minuten, als Mario Milic einen Eckball von Mersudin Jukic per Kopf via eines St.Georgen-Abwehrspielers im Tor versenkte (14.), Jukic nach einem geblockten Federer- und Geier-Schuss zur Führung traf (17.) und Mario Schleindl nach Zuspiel des blendend aufgelegten Federer netzte (23.).

Doch die Violetten gaben sich mit diesen drei Toren zufrieden, bis zur 75. Minute geschah sage und schreibe nichts. Lediglich Jukic brachte die Glanzleistung zustande, beim Stand von 3:1 solange zu sudern, bis er Gelb sah. Er steht nun nach der fünften Gelben (vier davon wegen Kritik) im wichtigen Auswärtsspiel in Golling gleich nach der Winterpause. Doch zurück in die 75. Minute, da geschah auch nicht wahnsinnig viel, Geier spielte für Oliver Trappl auf, er war der einkehrenden Lethargie offenbar überdrüssig und erzielte mit einem trockenen Schuss das 4:1. In der Nachspielzeit überlistete schließlich der eingewechselte Xandi Seywald nach Würnstl-Pass (der Libero feierte in der letzten halben Stunde sein Comeback nach Verletzungspause) den St.Georgen-Tormann und stellte in die kurze Ecke den Endstand her. 

So waren die 1.100 Zuschauer zumindest einigermaßen zufrieden gestellt, auch wenn die große Feierstimmung nicht mehr aufkam. Es herrscht offenbar überall Sehnsucht nach der Winterpause. In den kommenden viereinhalb Monaten wird aber sicherlich genug Zeit für ausgedehnte Frühstücke und Diskussionen, ob die Schützei-Einlage jetzt endgeil oder pfuigack ist, sein. Für beides besteht offenbar Bedarf.