Der Fluch der 5. Runde wurde mit einem 3:1 besiegt
Selten trifft die Phrase „Hauptsache drei Punkte“ wohl mehr zu als auf den Ausflug nach Thalgau. Schlechtes Wetter, schlechter Ground, schlechte Stimmung, schlechtes Spiel. Soweit die Highlights in Kurzform. Auch die violette Achse vermochte die widrigen Umstände nicht zu verbessern, war sie doch noch schwer gezeichnet von der vorabendlichen „Der-Verlauf-der-Axxa-Viola-wird-wieder-einmal-geändert-Rückkehr-Party“. So wurde auf elementarste Ausrüstungsgegenstände vergessen, wir gaben uns hilflos dem trostlosen Dauerregen hin.
Durch das einsame Funkeln in stimmungsmäßig tiefer Nacht, die gelungene Musikauswahl (Queens of The Stone Age) der Thalgauer schöpften wir kurz Hoffnung. Diese wurde aber durch eine jämmerliche erste Halbzeit schnell zerstört. Wir gaben uns kollektivem Halbschlaf hin, der lediglich durch bedeutungsfreie Einwürfe und fragwürdige Meinungsbekundungen unserer schwer pubertierenden Nachbarn gestört wurde. Das 1:0 für Thalgau aus einem Kopfball nach Standardsituation (war’s eine Ecke oder ein Freistoss von der Eckfahne?) in Minute 27 haben wir natürlich auch mitbekommen. Die Abwehr hat den extra für das Spiel des Jahres gegen die Austria reaktivierten Anton Grubinger recht ungestört einköpfen lassen.
Nach der Pause wurde das ganze etwas munterer. Die Austria zeigte, dass sie zur Abwechslung in der fünften Runde einmal als Sieger vom Platz gehen wollte und durch eine nette Pyro-Einlage zu Beginn der 2. Halbzeit sowie die immer weiter zu Tage tretende, oben angesprochene Pubertät, war an Halbschlaf nicht mehr zu denken. Das war auch einigermaßen gut so, gab die zweite Halbzeit doch ein bißchen mehr her. Zum Beispiel einen Mersudin Jukic, der schon im sechsten Pflichtspiel für die Austria bewies, ein echter Führungsspieler zu sein. Er kurbelte unermüdlich, war überall zu finden, besorgte mit einem Freistoß ins Kreuzeck in der 59. Minute den Ausgleich und war mit einem schönen Solo, dass er ins kurze Eck abschloss auch für das 1:2 in der 80. Minute verantwortlich. Das 1:3 zwei Minuten später aus einem Elfmeter durch Nico Mayer war nur mehr Draufgabe.
Sonst ist zu diesem Spiel alles gesagt, in den Geschichtsbüchern der violetten Achse sei noch der letzte Betriebsausflug des ersten Axxa-Viola-Mobils aller Zeiten vermerkt, bei dem es mir eine große Ehre war, das Gefährt zu lenken.