Axxa – Viola – Premiere im Fürstentum
Zum ersten Spieltag der Saison 2008/09 empfang der AS Monaco in der französischen Ligue 1 die Mannen von Paris Saint Germain.
Die Recherche:
Spannendes lässt sich bei näherer Untersuchung dieses Vereinsnamens im Internet feststellen. Deshalb hier ein kleiner Exkurs über „Saint Germain“: Diese Bezeichnung gibt einem Pariser „Quartier“ (=Viertel) des 1. Pariser „Arrondissements“ (= Bezirk) den Namen. Das erste Pariser Arrondissement mit dem Namen „Louvre“ ist – wie auch der erste Bezirk in Wien zentral und setzt sich aus den Vierteln „Saint-Germain“, „Les Halles“, „Palais Royal“ und „Place Vendom“ zusammen. Der Verein PSG ist jedoch ausserhalb des Zentrums im 16. Arrondissement beheimatet.
Aus den Tiefen des Internets konnten jedoch noch weitere „Saint Germains“ ausgegraben werden. Nämlich „Saint Germain- Meister des violetten siebten Strahls“! *g* Darüber will ich aber nicht weiter berichten; alle, die es dennoch interessiert können sich gerne hier informieren.
Nun aber zurück zum Wesentlichen.
Die Vorzeichen:
Nachdem der PSG in der letzten Saison nur knapp dem Abstieg entkam wurde während der Sommerpause vorsorglich kräftig verstärkt: Der weltbekannte Claude Makelele feierte sein Debut als Kapitän des PSG und der offensive Flügelflitzer Ludovic Giuly kehrte nach Aufenthalten in Barcelona und Rom wieder nach Monaco zurück, diesmal allerdings als Gast in Diensten des PSG. Dennoch wurde er von den Anhängern des AS Monaco mit standing ovations begrüsst. Immerhin feierte er mit den Monegassen die grössten Momente seiner Karriere: Unter anderem den Einzug ins Champions League Finale 2004 in dessen Vorfeld europäische Grossmächte wie Real Madrid und Chelsea London eliminiert wurden. Die Briten waren damals unter anderem mit einem gewissen Claude Makelele nach Monaco gereist um gegen ab der 51. Minute in Unterzahl spielende Gastgeber zu verlieren. Von ihrem bisherigen Liebling, den Portugiesen Pedro Pauleta mussten sich die Pariser Fans mit dem Ende der letzten Saison verabschieden. Mit dem Trainer von Paris Paul Le Guen reiste ein weiterer nicht unbekannter Ex- Spieler des PSG an. Dieser hatte 1996 mit dem PSG das Finale im Pokal der Pokalsieger gegen den SK Rapid Wien gewonnen.
Monaco trat mit einem im Vergleich zu den Erfolgen der letzten Jahre unbekannten und unspektakulären Kader an. Zu den bekanntesten dürfte wohl noch der Kroate Dario Simic gehöre, der im Sommer vom AC Milan nach Monte Carlo wechselte.
Das Spiel:
An einem herrlichen Samstagabend fanden 16904 Zuschauer den Weg ins Stade Louis II. Bis zur 20. Minute fand das obligatorische Abtasten zu Saisonbeginn statt. Gerade von den personell gestärkten Parisern hätte man sich in dieser Phase wohl etwas mehr erwarten können. Die Gäste wurden sowohl von ihren mitgereisten als auch von ihren ortsansässigen Fans ab der ersten Minute lautstark angetrieben. Einzig nennenswert in dieser Anfangsphase waren wohl die beiden sehr frühen verletzungsbedingten Ausfälle der beiden Monegassen Adriano und Cufre. Bis zum Ende der ersten Hälfte übernahmen dann doch die Pariser die Initiative, konnten aber keine zwingenden Torchancen konstruieren.
In der 2. Hälfte erwischten die Gastgeber den besseren Start, konnten aber ihrerseits auch keine nennenswerten Vorteile daraus ziehen. Den dramatischen fünfminütigen Höhepunkt erlebte das Spiel ab der 60. Minute: In dieser Phase gaben anfangs noch die Monegassen den Ton an, wurden aber von den stärker werdenden Parisern immer mehr unter Druck gesetzt, welche schliesslich das Ruder abermals herumreissen konnten und die Kontrolle über das Spiel erlangten. In dieser Phase fand ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten statt- ein Spiel wie man es sich als neutraler Beobachter über 90 Minuten wünschen würde. Als die ersten Besucher bereits begannen das Stadion zu verlassen wurden die „geduldigen“ Monaco- Fans in der 79. Minute von Frédéric NIMANI doch noch mit einem Tor belohnt.
Das Resumee:
Wenig spannendes Spiel welches trotz prominenter Teilnehmer die Betrachter nicht von den Sitzen zu reissen vermochte. Die auffallendste Szene von Claude Makelele etwa war seine Gelbe Karte in der 65. Spielminute.
Die Fans:
Massive Unterstützung der Pariser Auswärtsfans mit allem was dazugehört: 90 Minuten Gesang und Gebrüll sowie Bengalischen Feuern, Leuchtraketen und Stress mit der Security.
Die Fans der Gastgeber glänzten vor allem durch gutes Benehmen und schönen Freundinnen an ihrer Seite. Obwohl das stark an Zustände aus einer nicht weit entfernten Vorstadt erinnern könnte dürfte es aufgrund der geographischen Lage und der gesellschaftlichen Zusammensetzung der Heimatstadt der Gastgeber wohl immer schon so gewesen sein…