League Cup: AFC Wimbledon – West Ham United

Was wäre ein London-Besuch ohne Fußball?

Nachdem der Besuch eines Fußballspiels in London schon länger am Programm stand, sollte es bei einem Zwischenstopp auf der Reise per Bahn und Schiff nach Irland so weit sein.
Ein Blick in den Groundhopping-Kalender zeigte, dass sich ein Spieltag des League-Cups mit meinem Aufenthalt in London überschneiden würde. In die engere Auswahl kam ein Besuch bei den Queens Park Rangers, Fulham FC und AFC Wimbledon. Für AFC Wimbledon stand der Kracher gegen West Ham United auf dem Programm, die anderen beiden Vereine mussten gegen unterklassige Teams ran. Da der Vorverkauf für die Partie der Dons nur bereits registrierten Benutzern vorbehalten war und die in Salzburg angezapften Kontakte auch alle erfolglos blieben, deutete alles darauf hin, dass es wohl ein Besuch in Craven Cottage beim Fulham FC werden würde.
In London angekommen, wurde ich von Nick, einer Bekanntschaft von einem früheren Südamerika-Trip angeschrieben und schon nach wenigen Minuten bot er mir an, dass er Tickets für AFC Wimbledon besorgen könne. Gesagt, getan. Keine fünf Minuten später hatte ich die Buchungsbestätigung für den Schlager am Abend in meinem Posteingang.
Am späten Nachmittag erfolgte die Anreise über Wimbledon nach Kingsmeadow. Vor dem Stadion warteten bereits die hinterlegten Tickets auf uns. Gestärkt mit Bier und Burger ging es ins Stadion rein. Die knapp 4000 Zuschauer, davon rund 700 Fans der Hammers, sahen einen Auftakt für die Heimmannschaft nach Maß. In der 2. Minute ging der Außenseiter bereits in Führung. Danach fand sich teilweise nur ein Spieler der Dons in der gegnerischen Hälfte, der Rest war damit beschäftigt das eigene Tor gegen den Premier League-Klub zu verteidigen. Diese Situation wurde in der 18. Minute noch mal verschärft, als Rod MacDonald vom AFC Wimbledon innerhalb weniger Minuten die 2. gelbe Karte sah und somit vorzeitig duschen gehen musste. Danach spielten nur mehr die Hammers fanden aber kein Mittel das Abwehrbollwerk der Dons zu brechen. Nach gut einer Stunde erzielte Diopp den längst überfälligen Ausgleich. AFC Wimbledon kam vereinzelt noch zu einigen Konterchancen, aber dadurch, dass sie nach hinten aufmachen mussten, konnte West Ham in der 83. Minute die 1:2 Führung durch Angelo Ogbonna aus einem der unzähligen Konter erzielen. Das 1:3 in der Nachspielzeit durch Chicharito war nur mehr die Draufgabe.
Alles in allem ein verdienter Sieg des Favoriten, AFC Wimbledon verkaufte sich aber mehr als teuer und die Partie war der Ausflug an den Stadtrand Londons  auf jeden Fall wert. Beim Verlassen des Stadions kam es noch zu einem unerwarteten Aufeinandertreffen: Ich bemerkte, wie sich ein Spieler überstürzt aus dem Mannschaftsbus von West Ham United in Richtung Ausgang des Stadiongeländes machte. Als auch wir draussen waren, sah ich, wie er von einer Menschentraube umringt wurde. Neugierig wie ich war, begab ich mich auch dorthin und der bis dato unbekannte Spieler drehte sich blitzschnell um und lief fast in mich hinein. Wer wars? Der uns nicht ganz unbekannte Marko Arnautovic, der aufgrund einer sich am Wochenende zuvor zugezogenen Verletzung beim Ligaspiel gegen Arsenal im EFL-Cup pausierte. Mittlerweile wissen wir, dass er nach dem Sieg von Österreich gegen Schweden sein Shampoo vor der guten Leistung von Tormann Heinz Lindner zieht..

Wär schön, wenn es zwischen der Austria und dem AFC Wimbledon, deren Geschicht einige Ähnlichkeiten aufweisen, zu einem freundschaftlichen Kräftemessen kommen würde.