ein Bericht aus Rosario
Im Rahmen meiner mehrmonatigen Südamerikareise war es vergangenes Wochenende endlich so weit und ich konnte das erste Fußballspiel besuchen. Dies hätte eigentlich am Wochenende davor schon in Montevideo geschehen sollen, aber aufgrund der Feierlichkeiten zum Abtritt deren Presidenten Pepe Mujica wurde eine ganze Runde verschoben.
Zu Mittag machte ich mich auf den Weg Richtung Estadio Marco Bielsa in der Hoffnung an Karten zu kommen. Nach einer Umrundung des Stadions, das sich in der Nähe des Stadtzentrums in einem Park befand, fand ich auch den einzigen offenen Verkaufsschalter mit einigen Leuten, die wohl das gleiche Ziel hatten wie ich. Nach einigen Minuten konnte ich eine Karte für den Stehbereich der Tribune Oficial um 300 Pesos (ca 22€) mein Eigen nennen.
Als die Dämmerung einsetzte machte ich mich auf den Weg Richtung Stadion. Gut eine Stunde vor Spielbeginn war dieses schon gut gefüllt. Beim Betreten des Stadions suchte ich mir einen Platz, von dem man einen guten Blick auf die Tribune Popular, die Fankurve, hat. Bald stellte sich heraus, dass ich in so was ähnlichem wie der Familienkurve gelandet bin, aber immerhin war die Sicht gut.
Kurz vor Spielbeginn hörte ich aus den Katakomben eine Kapelle spielen, die auch kurze Zeit später hinter mir auftauchte. Ob es nur eine Nachwirkung des Karnevals ist, oder ob das zum Standardprogramm bei Heimspielen gehört, ließ sich nicht erörtern, aber der kleine Umzug war schön zum Anschauen. Als die Kapelle nach ein paar Minuten ihren Umzug beendete, tauchte sie auch wenige Minuten später auf der Tribuna Popular auf. Was folgte war ein 90minütes Spektakel aus Fangesängen mit musikalischer Untermalung.
Mit dem Anpfiff präsentierten die Fans sowohl auf der Tribuna Popular als auch auf der Haupttribüne je ein riesengroßes Trikot ihrer Mannschaft.
Im Spiel selbst sollte Maxi Rodriguez zum Hauptdarsteller werden. Nach 15 Minuten konnte er einen Foulelfmeter erfolgreich verwandeln und kurz vor Schluß stellte er in der 81. Minute den Endstand von 2:0 her. Vom Gegner kam nicht viel. Bei den wenigen Chancen, die der Aufsteiger aus der Nacional B, hatte, scheiterte er meistens am eigenen Unvermögen. So mussten sie bis zur 75. Minute warten, bis sie den ersten ernstzunehmenden Schuß verzeichnen konnten.