Eine 0:2-Niederlage in Saalfelden, die noch das kleinste Problem war
Es war klar, dass es wieder einmal passiert. Es war klar, dass die Austria wieder einmal verliert und dass es wieder einmal kracht. Doch dass diese beiden Ereignisse zusammenfallen, und vor allem die Art und Weise, wie zweiteres abgelaufen ist, sorgt, freundlich formuliert, für Kopfschütteln. Da war der Auftritt der Mannschaft und die Niederlage noch das geringste Ärgernis. Sicher, die Austria ging zu lässig in die Partie, Saalfelden kam zu den besseren Chancen und gewann verdient 2:0.
Dass sich dann ein paar besonders Unausgeglichene von den letztklassigen Aktionen der Pinzgauer nach dem Siegtreffer provozieren lassen und über den Zaun hüpfen, wäre an sich auch nicht weiter schlimm. Doch wenn dann ein führendes Vorstandsmitglied beim Versuch die Situation zu beruhigen, die eine oder andere Watschen einfängt, fragt man sich schon, in welchem Zoo man gelandet ist. Hier wäre eigentlich der Ruf nach Konsequenzen von Vereinsseite angebracht. Doch das gestaltet sich oft schwieriger, als man sich das bei solchen Rufen vorstellt, und was bringen sowieso unsympathische Stadionverbote, wenn man weiß, dass solche Dinge mit Vorliebe auswärts passieren? Bliebe noch die Selbstreinigungskraft der Kurve, die bei der überschaubaren Zahl an Vollidioten, die sich regelmäßig hervortun, eigentlich möglich sein müsste. Doch auf eine Kurve zu hoffen, aus der Bananenschalen fliegen, wenn dunkelhäutige Spieler beim Gegner spielen und in der Affenlaute und Ku-Klux-Klan-Lieder erklingen, ist vermutlich naiv. Die Austria kann sich – wie sie das am Samstag nicht nur im übertragenen Sinn getan hat – auf dem Weg nach oben nur selbst schlagen, mit solchen Auftritten sind wir am besten Weg dazu.
Übrigens, die Tore für Saalfelden erzielten Zehentmayr und Benedek, Lubo Neubauer, der beste Austrianer der bisherigen Saison, holte sich einen Muskelfaserriss und wird länger ausfallen. Ein ganz und gar bitterer Ausflug halt.