3:2 bzw. 8:11 oder ein Ausflug in die peruanische Hochebene

von parteiischen Schiedsrichtern und spezieller Gastfreundschaft

Als sich das violette Salzburg gestern auf den Weg nach Plainfeld machte, wusste noch keiner der Anwesenden, was sie erwarten würde. Aber alles der Reihe nach:

Durch die Flachgaumetropole Plainfeld durch, musste man den Platz im hintersten Oberplainfeld suchen, der sich dort – wohl auf der Wiese des Bürgermeisters, anders konnte man sich nicht die Videoüberwachung des Platzes erklären – zwischen einem Hügel und einem Waldstück versteckte.  Am „Platz“ angekommen, löhnte man zehn Euro und bekam dafür eine Eintrittskarte sowie zwei (bzw. vier) Getränkegutscheine. Der „Gästesektor“ dürfte wohl eine Kuhweide sein und zählt zu den schlimmsten Grounds, die ich bis jetzt gesehen habe.

Die rund 600 Anwesenden sahen in der 1. Halbzeit eine Austria, die weit entfernt von ihrer Topform spielte. Nach vorne ging wenig, der Tormann machte wieder mal mehr als gewagte Ausflüge und die Pässe kamen auch nicht immer dort an, wo sie hin sollten. In der 12. Minute jubelten die Plainfelder, da der Ball ins Tor von Alex Trappl ging, aber Schiedsrichter Lassacher entschied auf Abseits. Es sollte eine der wenigen „pro – Austria“ – Entscheidungen an diesem Frühlingsnachmittag bleiben. So blieb es beim 0:0. In der 19. Minute erzielte Christof Kopleder nach einer kurz ausgeführten Ecke die 1:0 Führung der Violetten. In der 33. Minute erzielte der Plainfelder Schmitzberger den Ausgleich. Nur fünf Minuten später erzielte Lubomir Neubauer via Innenstange die abermalige Führung der Violetten. Wer glaubte, dass es mit einem 2:1 in die Pause gehen sollte, der irrte sich. in Minute 45 erzielte Abay Senad nach einem Fehler von Alex Trappl den abermaligen Ausgleich.

Was nach der Pause folgte, erinnerte mehr an ein schlechtes Kabarett als an ein Fussballspiel.

In Minute 48 holte Alex Trappl den Ball von der Plainfeldbank, da die dort anwesenden Personen den Ball nicht herausrücken wollten. Dabei kam es zu einem Zusammenstoß mit dem Trainer der Heimmannschaft und dieser ging daraufhin filmreif zu Boden. Dafür bekam der Tormann der Austria die gelbe Karte vom Schiedsrichter. Nur eine Minute später zeigte Schiedsrichter Lassacher abermals die gelbe Karte in Richtung Alex Trappl. Diesmal für ein Dutzendfoul, so wie es in jedem Fussballspiel mehrere Male vorkommt. Da zwei Mal gelb im Fussball rot bedeutet, war die Partie für Alex Trappl zu Ende. Für ihn kam der junge Stefan Huber ins Tor, Xandi Seywald musste ihm Platz machen. In den folgenden 40 Minuten entpuppte sich der Schiedsrichter als wahrer Freund der Plainfelder. Für ein Foul, dass die Plainfelder begingen, ließ er weiter laufen, machte das gleiche Foul aber ein Austrianer, erhielt er dafür die gelbe Karte. Der Unmut der Violetten wurde immer größer. In Minute 80 erhielt Stefan Federer für ein Foul die rote Karte. Dass das Foul nie und nimmer rotwürdig war, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Die Austria war damit nur noch zu neunt am Platz. Von Minute zu Minute wurde der Siegeswille der Austria immer größer und Kapitän Ivan Pecaranin war es schlußendlich in der 93. Minute, der das erlösende 3:2 erzielte. Die Jubelszenen, die sich sowohl am Platz als auch auf der Kuhweide abspielten, waren unbeschreiblich. In der darauffolgenden Minute erhielt noch der bereits verwarnte Helmut Rottensteiner seine zweite gelbe Karte und musste vom Platz. Zum Glück war das die letzte Aktion im Spiel. Die Austria beendete die Partie mit nur sieben Feldspielern und ging als verdienter Sieger vom Platz.

Zum Schluß noch eine Bemerkung zur „Gastfreundschaft“ und zum Schiedsrichter:

Ein Schiedsrichter, der derart parteiisch pfeift, hat auf keinem Fussballplatz der Welt etwas verloren. Auch dürfte er recht rauchempfindlich sein, da des öfteren eine Rauchwolke weit am Spielfeld vorbeizog und er deswegen wohl die Partie am Liebsten vorzeitig abgebrochen hätte.

Die größte Frechheit an diesem Nachmittag erfuhr der Großteil der Anwesenden erst nach Spielende und einem Blick ins Fanforum. Eintritt wurde nur im Austriasektor verlangt und die Preise bei den Ständen im Austria- und im Plainfeldsektor waren unterschiedlich. So kostete zum Beispiel ein Bier für die Einheimischen 2,30€ während der gemeine Stadtmensch dafür 2,80€ berappen durfte. Und was ein Hubschrauber des Innenministeriums und Videoüberwachung bei einem Spiel in der 2. Landesliga Nord verloren haben, wird wohl auch für immer ein Rätsel einiger weniger bleiben.

Da Grünau im Nachtrag gegen Bürmoos nur ein 3:3 erreichte, dürfte der Meistertitel der Austria wohl nicht mehr zu nehmen sein. Hoffen wir das Beste und v.a., dass wir nicht mehr von den Bewohnern einzelner Gemeinden ausgenutzt werden.

Plainfeld: KEINE Reise wert!