Ein Punkt in Golling

Die Austria spielt in Golling wenig inspiriert und doch überlegen 2:2
Mit ein paar Tagen Verspätung gibt es nun die markantesten Eindrücke vom österlichen Ausflug in den Tennengau. Zunächst zum sportlichen: Die Befürchtungen vom Spiel in Berndorf, dass der Austria die Jukic-Lastigkeit noch auf den Kopf fallen könnte, bewahrheiteten sich unerfreulich schnell. Während die Mannschaft in den ersten zehn Minuten angetrieben vom famosen Mersudin Jukic (zwei Lattenschüsse) ein violett-weißes Feuerwerk auf den Rasen zauberte und gut und gerne mit drei Toren führen hätte können, war nach zwanzig Minuten und dem verletzungsbedingten Ausfall von Jukic (nach einer reschen, aber wohl legalen Attacke von Golling-Libero Nihat Aslan, vom Axxa-Viola-Weltalmanach schon vorab als harter Hund entlarvt) das Pulver mehr oder weniger verschossen, das Team mit seinem Latein am Ende. Während Jukic verletzt draußen lag, nutzte Golling die violette Verwirrung und ging durch Otto Weiss in der 18. Minute mit 1:0 in Führung. Dass es vor 1500 Zuschauern immerhin zu einem Punkt reichte, lag eher am vorbildlichen Kampfgeist der Austrianer als an der spielerischen Klasse. Hohe Bälle in den Strafraum waren das einzige, was der Austria gegen die Gollinger Menschenmauer einfiel. Auf etwaige taktische Finessen von der Trainerbank wartete man vergeblich. So ist es trotz eklatanter Feldüberlegenheit positiv, dass durch den zweimaligen Ausgleich (1:1 durch den wieder einmal aufopferungsvollen Stefan Leitner (53. Minute), 2:2 durch ein Eigentor in der 84. Minute, Weiss hatte zwischenzeitlich wieder zur Führung getroffen) – wenig überraschend jeweils nach Standardsituationen – immerhin ein Punkt in die Landeshauptstadt mitgenommen wurde.

Noch ein Wort zu den Gastgebern: Es ist zwar schön, wenn der Golling-Präsi im Salzburg24-Interview sein achso violettes Herz entdeckt, wieso er dann die violette Meute in einen Hochsicherheits-lookalike Auswärtssektor mit Schulhof-Feeling hinter dem Tor pfercht, wird sein Geheimnis bleiben. Ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit dürfte es bei so stolzen Eintrittspreisen schon sein. Aber egal, wir werden uns vermutlich auch ohne einen fitten Jukic (dürfte mindestens zwei Wochen ausfallen) auf Nimmerwiedersehen aus diesen Niederungen verabschieden.