Gebirgsausflug mit drei Punkten garniert

Die Austria überzeugt beim 2:0 nur in kurzen Phasen, lustig war’s trotzdem

Der erste Ausflug ins Gebirge nach der Winterpause erwies sich als nicht ganz problemfrei. Nachdem die Beschilderung des Sportplatzes – woran bisher noch kaum ein Kaff gescheitert ist – den Zellern offenbar große Probleme bereitete, verlor sich der Chaffeur zunächst in den schier unendlichen Weiten der Metropole zwischen Berg und See, um sich schließlich von der mit dem Zug angereisten Vorhut zum Alois-Latini-Stadion lotsen zu lassen. Dort mit Verspätung angekommen, traf er die bereits in fragwürdigem Zustand befindliche Vorhut an, die ihm vom bisher grausligen Kick und der dafür umso delikateren Anreise berichtete.

Er brauchte nicht lange, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass die zuletzt bescheidenen Ergebnisse bei der Mannschaft zu Verunsicherung führten. Die Austria hatte die Partie in der Anfangsphase zwar im Griff, weit gefährlicher waren aber die Gastgeber. Ein 2:0-Rückstand nach einer halben Stunde lag durchaus im Bereich des Möglichen. Dieses Mal zeigte die Austria aber die zuletzt so schmerzlich vermisste Effizienz, einen der wenigen Torschüsse setzte Zarko Cavic in der 32. Minute an die Stange, Ersatzkapitän Lubo Neubauer verwertete den Abpraller zur 1:0-Führung.

Dieses Tor löste die Blockade aber keineswegs, auch nach der Pause war minütlich der Ausgleich zu befürchten. Kurioserweise wurde die Austria erst in Unterzahl sicher, Robert Oberhauser holte sich nach seiner Einwechslung in einer knappen Viertelstunde die Ampelkarte ab, danach waren die Zeller kurioserweise mit ihrem Latein am Ende. Die Austria spielte die Zeit mit einem sehr starken Mario Milic in der Innenverteidigung souverän herunter, auch im Mittelfeld gelang nun der eine oder andere Pass. Das sorgte bei vielen Austrianern unter den 1100 Zuschauern (es werden etwas mehr als die Hälfte gewesen sein) für Gesangsfreude, der Auftritt der Kurve war in der letzten halben Stunde sehr solide.

Für das finale Highlight sorgte the one and only Mario Schleindl, der in der Nachspielzeit an der Torauslinie mit einem gekonnten Einfädler einen Elfmeter herausholte, den Neubauer souverän verwandelte. So stand am Ende ein 2:0, das souveräner klingt, als es war, was angesichts der unbedingt notwendigen drei Punkte aber auch ein bisschen egal ist. Die Rückreise von der dritten Etappe der Pinzgau-Rallye wurde also gut gelaunt in Angriff genommen, die inzwischen schwer lädierte Vorhut machte dem Chauffeur auch das Heimfahren zum Erlebnis.

 

Nachbericht der Vorhut:

Die Strapazen der vorhergehenden Nacht überstanden, traf man sich am Samstag mittag am Salzburger Hauptbahnhof um die lange beschwerliche Reise in den Pinzgau auf sich zu nehmen. Als Transportmittel wurden die ÖBB gewählt. Mit den nötigen Utensilien Bier und Leberkäse bewaffnet, suchte man sich einen Platz und begann sich 1,5 Stunden über Fussball und diverse Groundhoppingausflüge zu unterhalten, ehe es durch den Lautsprecher „Nächster Halt, Zell am See“ ertönte. Bei der Einfahrt im Zeller Bahnhof fielen der violetten Meute gleich mehrere Staatsangestellte auf, die trotz aller Umschulungsversuche immer noch in ihrem angstammten Beruf tätig waren und auf das Austragen von Briefen verzichteten. Mittels Corteo ging es in einem 15minütigen Fussmarsch zum Zeller Stadion. Dort angekommen gab es noch einige Grundsatzdiskussionen über die Mitnahme von diversen Gegenständen ins Stadion.