HSV Wals – SV Austria Salzburg 1:6

Locker, flockiger Kantersieg

Manch Bedrohliches war über den Gegner im Vorfeld der Partie zu hören. Nicht allein der Name – Heeressportverein -, auch die Mannschaft soll sich in Furcht erregender Verfassung befinden. Aber entweder die tapferen Krieger ließen sich von der beeindruckenden Heimkulisse von 1000 Besuchern einschüchtern oder sie wurden schlicht überschätzt. Denn im Spiel gab die Austria ab der ersten Minute den Ton an.

So dauerte es auch nur elf Minuten, bis Oliver Trappl mit einem kräftigen (aber nicht unhaltbaren) Schuss aus gut 20 Metern das 0:1 erzielte. Inzwischen machte sich auf Teilen der Tribüne Unbehagen breit. Die herrlichen Naturarenen der Unterklassen haben den Nachteil, gegen Hundekot nicht immun zu sein. So wurde das gar herrliche Vergnügen, der Austria beim Fußballspielen zuzusehen, von Brisen bestialischen Gestanks getrübt. Nach 20 Minuten vergaßen die betroffenen Nasen kurz das Rümpfen, denn Jubel war gefragt. Mario Lenz hatte nach Ecke von Ivan Pecaranin zum 0:2 eingeköpft. In der 27. Minute erhöhte O. Trappl stochernd auf 0:3. Gegen dieses eigentlich schöne Pausenergebnis hatte Schiedsrichter Immerl Wolfgang etwas einzuwenden, er zeigte nach 39 Minuten nicht nachzuvollziehender Weise auf den Elfmeterpunkt des Austria-Strafraums. Nisvet Bektic verkürzte souverän auf 1:3.

Den Pausentee ließ die violette Achse dieses Mal ausnahmsweise aus, man flüchtete vor tierischem Abfall. Ebenjener Pausentee dürfte Sturmtank Trappl äußerst gut gemundet haben. Er setzte den Trefferreigen mit zwei Toren fort. In der 56. Minute erhöhte er per Freistoß ins Kreuzeck auf 1:4, zehn Minuten vor Schluss half ihm der Walser Tormann beim 1:5. Den Schlusspunkt setzte Lenz mit seinem zweiten Treffer nach 87 Minuten. Die mustergültige Vorarbeit dazu leistete der kurz zuvor ins Spiel gekommene Mario Schleindl. Die Austria bewies mit einem locker, flockigen Kantersieg auch im zweiten Saisonspiel, dass auch die erste Klasse nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach oben sein soll.